Organisation musikalisch denken

von Christopher Dell

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Es geht in dem Forschungsvorhaben MICC unseres Erachtens darum, an der Schnittstelle von Musik und Organisation neue Ebenen, Plattformen, Erfahrungen zu entwickeln, anhand derer komplexe organisatorische Prozesse sichtbar, erfahrbar und gestaltbar werden.

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Wenn es um Gestaltung geht, spielt die Ästhetik eine vorgeordnete Rolle in der Frage danach, wie Organisationen Prozesse gestalten. Es macht daher Sinn ästhetische Verfahren als Beispiel, als Metapher und als Referenzquelle heranzuziehen, um diese mit spezifischen Organisationsweisen quer zu schalten. Wir haben uns in unserem Projekt für die Musik entschieden. Dies deshalb, weil sie als ästhetisches Verfahren über einen komplexen Organisationsverlauf verfügt und gerade in ihrem Abstraktionsgrad und ihrer Immaterialität das Wie des Organisierens in den Vordergrund stellt. Trotz ihres Abstraktionsgrades ist sie jedoch direkt erfahrbar, hinterlässt Spuren in unserem Körper. Man kann heute buchstäblich sehen, was beim Hören passiert, sagt der Neurologe Oliver Sacks. Musik erweist sich, so Sack, als die verknüpfendste aller Künste: Das dickste Nervenbündel, das die Hirnhälften verbindet, das Corpus callosum, ist bei Profimusikern so ausgeprägt, dass ein Neurologe sie allein daran von anderen Menschen unterscheiden könnte. Das Hirn formt sich den Anforderungen entsprechend und entwickelt eine »Plastizität« die sich in den musikalischen Handlungsraum projiziert. Könnten musikalische Übungen für Organisationsmitglieder erfunden werden, die genau diese Plastizität fördern können?

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