Musik und Sinn revisited

von Christopher Dell

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Konzeption eines musikalischen Denkens

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Welche Konzeption steht hinter dem musikalischen Denken von Organisation? Wenn wir eine Partitur malen, so nehmen wir an, verweist diese Partitur auf etwas anderes als sich selbst, nämlich auf die Organisation oder darauf, wie wir uns vorstellen, dass eine Organisation klingt, wenn sie von Musikern gespielt würde. Aus dem bisherigen Forschungsverlauf heraus können wir sagen, dass dies den Beteiligten in vielen (nicht allen) Fällen Freude bereitet hat, dass es für sie einen Sinn ergeben hat. Welcher Sinn aber ist das? Welche Form der Sinnproduktion entsteht, dadurch, dass auf Musik Bezug genommen wird?

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Dies ist zu erst einmal fragwürdig schon allein deshalb, weil Musik auf jeden Fall kein Inhalt ist, der sich auch anders zum Ausdruck bringen ließe: Musik ist ja radikal nicht gegenständlich, sie ist, wie Matthias Vogel konstatiert, „nichts Bezeichnetes, auf das man sich auch mit anderen Zeichen – beispielsweise solche der Sprache – beziehen können. Es ist ein ganz und gar unübersetzbarer Sinn, der sich nur im Medium er Musik [...] ausdrücken lässt.“ Andersherum lässt sich Musik auch nicht in eine eindeutige semantische Beziehung setzen. Man kann nicht sagen, dass Musik M irgendein X bedeutet. Matthias Vogel stellt klar, dass die Relation einer Musik M und einem X niemals eine Repräsentationsbeziehung darstellen kann. „Wir können das „bedeutet“ in unsere Formel nicht in dem Sinne interpretieren, dass M auf X referiert, dass M X denotiert, dass M X abbildet oder darstellt, und zwar schlicht deshalb nicht, weil Musik keine prädikative Struktur hat, sie also deshalb keine Gegenstände herausgreifen kann, denen sie Eigenschaften zuweist.“ Auch weist Musik weder Ähnlichkeitsrelationen, noch kausale Relationen auf.

Wir können also nicht sagen: Musik M ist Organisation X, selbst die Behauptung klingt wie Organisation X ist problematisch, weil die Art und Weise, wie Hörer auf Musikstücke mit bestimmten Assoziationen reagieren mehr auf ihre eigene ontogenetische Geschichte und kulturellen Kontext aussagt als über die Musik.

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Aber genau darin liegt der Punkt von MICC: Wir wollen eben nicht auf die Semantik der Musik abheben, sondern etwas über die Geschichte und Verfasstheit der Hörer als Organisationsmitglieder erfahren. In diesem Sinne ist es auch nicht schlimm, dass eine Musik M keine Übersetzung der Organisation sein kann, weil sie sie in wichtigen Hinsichten nicht vertreten kann.

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erfahren Sie mehr: MICC_WP_04-musik-und-sinn